Stadtsportverbände Petershagen und Minden richten Weserschwimmen "Big Jump" aus

Der große Sprung ins kalte Weserwasser / 3,2 Kilometer schwimmen

Petershagen (U. Westermann). 18 Schwimmer haben den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Beim "Big Jump" ("Großer Sprung"), den die Stadtsport- verbände Petershagen und Minden ausgerichtet haben, schwammen sie 3,2 Kilometer durch die Weser. Nicht nur zum Spaß, denn die Aktion soll auch der Forderung nach lebendigen und sauberen Flüssen Nachdruck verleihen.

Gestartet sind die Schwimmer in Höhe des Bootshauses des Petershäger Gymnasiums südlich des Petersbaches. Von dort ging es in nördlicher Richtung zum Schiffsanleger Petershagen-Heisterholz.

Die Schwimmer waren 3,2 Kilometer in der Weser unterwegs. Gestartet sind sie in Höhe des Bootshauses des Petershäger Gymnasiums südlich des Petersbaches. | Fotos: Ulrich Westermann

Neben den 18 Schwimmern kamen zwei "Seiteneinsteiger" dazu, die sich für eine verkürzte Weserstrecke zwischen der Anlegestelle des Wasserskiklubs Aqua Fun und dem Ziel entschieden hatten.

Für Sicherheit sorgten 13 Mitglieder der DLRG-Ortsgruppen Minden und Porta. Sie waren mit drei Booten unterwegs. Dazu kamen Mitglieder des Ortsvereins Lahde.

Petershagens Stadtsportverbands-Vorsitzender Rudi Blome betonte, dass es bereits seit 2005 europäische Flussbadetage gibt. Dabei gehe es auch um die Fortschritte zu sauberen Gewässern. "Der erste internationale Flussbadetag vor acht Jahren lockte 250 000 Teilnehmer an über 30 Flüsse und Seen. Beteiligt waren 22 europäische Länder mit nahezu 500 Aktionen", sagte Blome.

Der erste Vorsitzende des Stadtsportverbandes Minden, Dirk Franck, erinnerte an die gute Beteiligung im vergangenen Jahr. Den Wassersportlern gab er mit auf den Weg, sich in der Weser links von der Fahrrinne zu halten.

Los ging es bei strahlendem Sonnenschein. Außen- und Wassertemperaturen lagen jeweils bei 18 Grad. Mit einer Glocke gab Rudi Blome das Startzeichen. Einige Teilnehmer trugen Neoprenanzüge und Schwimmflossen, andere bevorzugten einfache Badekleidung.

Obwohl es sich nicht um ein Wettschwimmen handelte, hatte sich das Teilnehmerfeld schon bald weit auseinandergezogen. Immer in der Nähe waren die DLRG-Mitglieder, um die Wassersportler zu beobachten und bei Bedarf sofort eingreifen zu können. Letztlich erreichten alle problemlos das Ziel. Bereits nach einer Stunde stieg Sven Ortlepp aus Holzhausen/Porta aus dem Wasser. Der 48-Jährige hatte die Weserstrecke im Alleingang bewältigt.
Als Mitglied der DLRG-Ortsgruppe Porta und des Schwimmklubs SC 80 Porta-Westfalica ist er eng mit dem Wasser verbunden. "In Fließgewässern bin ich bisher noch nicht oft geschwommen, einmal in der Aller. Die Weserströmung hat ganz schön Geschwindigkeit gebracht. Bei 18 Grad Wassertemperatur war der Neoprenanzug sehr wichtig. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Teilnehmer, die sich für Badezeug entschieden haben", betonte Ortlepp.

Die 44-jährige Triathletin Beatrice Walther aus Minden freute sich über die erstklassige Wasserqualität und lobte den Ablauf: "Das Weserschwimmen hat großen Spaß gemacht. Alles war sehr gut organisiert".

Einige Radler nutzten die Gelegenheit, die Schwimmer mit ihren Fahrrädern entlang des Weserufers zu begleiten. Am Ziel gab es Bananen, Obst und Tee. Im Zelt der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Bierde konnten sich die Teilnehmer umziehen und frische Kräfte sammeln. Die BUND-Ortsgruppe Petershagen und die Kreisgruppe Minden-Lübbecke hatten am Schiffsanleger Heisterholz einen Informationsstand aufgebaut. Themen waren Gewässerschutz, EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und Umsetzung in der Region: "Unsere Gewässer - sauber, naturnah und artenreich bis 2015?" Für das Jahr 2014 kündigte Rudi Blome bereits eine Neuauflage des Weserschwimmens an. "Dann aber nicht erst im September, sondern bereits im August", sagte der Stadtsportverbands-Vorsitzende.